Ein Blog zur Klimakrise

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Kategorie: Klimaschutz Seite 1 von 2

Extrem

Was ist los in diesem Sommer?

Parallele Extremwetterereignisse – Hitzewellen auf dem Land und im Wasser, Sturzregen und Hagel, Überschwemmungen. Sogar Klimaforscher, die seit Jahrzehnten vor solchen Ereignissen warnen, benutzen angesichts der Ereignisse Begriffe wie „sehr ungewöhnlich“, „besorgniserregend“ oder „verrückt“. Nach „Der Klimawandel ist nicht real.“ und „Der Klimawandel ist nicht menschengemacht.“ Sind wir nun in der Phase von „Oops“ und „F*$k“ angekommen.

Quelle: semi_rad
Project Drawdown Solution Framework

Und!

„Sagenhafte einskommagarnichts Prozent CO2 Emissionen werden durch das Heizdiktat der Ampel eingespart. Das bringt nichts fürs Klima.“

„Tempolimit bringt nichts, das spart nur nullkommasuperwenig Prozent Emissionen. Da gibt es größere Hebel für den Klimaschutz.“

„Wir wollen andere Wege statt Ideologie beim Klimaschutz beschreiten“, kein „ökonomisch unvernünftiges und ineffizientes Heizungsgesetz“.

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Wunschdenken

Seit Wochen wird über Verbrennerverbote, eFuels und vermeintliche Heizungsverbote gestritten. Auch im Koalitionsausschuss wurde um Kompromisse gerungen. Die mediale Begleitung des Spektakels kann schon beim bloßen Zuschauen dazu führen, sich genauso erschöpft zu fühlen wie die übernächtigten Koalitionspartner. Während wir noch versuchen, die Ergebnisse des Koalitionsausschusses einzuordnen, ist Volker Wissing schon wieder aktiv und sagt:

„Wie Sie wissen, soll Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Das heißt: Die CO₂-Emissionen müssen runter, auch im Verkehrsbereich. Das schaffen wir aber NICHT mit Verboten, Einschränkungen oder höheren Preisen. Denn das würde die Mehrheit der Menschen nicht mitmachen.“

Habeck will Öl- und Gasheizungen verbieten (Bild)

Habecks Heizungs-Hammer

Ein Referentenentwurf zum Gebäudeenergiegesetz sorgte die letzten Wochen für Aufruhr.

„Entrücktes grünes Wunschdenken vernichtet Wohlstand und Vertrauen in die Politik“ (Welt)

„Habeck führt uns in den Heizkollaps“ (Bild)

„Grüne Heizungsplanwirtschaft“ (FAZ)

Quelle: Welt
Screenshot from Shell US Corporate Website.

Die Energiekonzerne und die Klimaneutralität

Der Pfad zur Klimaneutralität erfordert eine Abkehr von fossilen Energieträgern. Keine Reduktion, sondern eine fast vollständige Abkehr. Fossile Energieträger sind verantwortlich für 90% der globalen Emissionen, die weiterhin steigen. Jeder der drei großen fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas verursachte letztes Jahr Rekordemissionen.

Nuhr 2022 - Der Jahresrückblick

Nuhr mal checken

In Deutschland ist die Kunstfreiheit ein Grundrecht. Also darf auch ein Kabarettist wie Dieter Nuhr in seinem Jahresrückblick 2022 all das sagen, was ihm auf dem Herzen liegt.

Quelle: Screenshot „Nuhr 2022“ (ARD)

Die Emissionen unserer Nahrung

Im letzten Beitrag haben wir beleuchtet, was die Auswirkungen der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion auf die Landnutzung sind, und dass wir genug Landfläche zur Verfügung haben, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, sogar wenn wir auf die Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft setzen. Neben der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung liegt der große Hebel darin, welche Nahrungsmittel wir zu uns nehmen, also was auf unserem Teller landet. Welche Emissionen verursachen unsere Lebensmittel, und warum?

Die Rolle des Landmanagement im IPCC Report

Der aktuelle 3. Teilbericht des IPCC zur Bekämpfung der Klimakrise greift auch das Thema Landwirtschaft auf, besser gesagt das Management von Land insgesamt, welches für 22% der gesamten Emissionen verantwortlich ist. Knapp zusammengefasst sagt der Weltklimarat: Die Verringerung von Emissionen im Bereich AFOLU (Agriculture, Forestry, Land Use) kann und muss signifikant zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen, kann aber die Verzögerung von Emissionsreduktion in anderen Sektoren nicht ausgleichen.

40% weniger Schiffe!

Eine der interessantesten Informationen, auf die ich zum Thema Energie gestossen bin, betrifft die internationale Schifffahrt. Sie ist nicht nur für knapp 3% der gesamten CO2 Emissionen verantwortlich (mehr als 1 Milliarde Tonnen pro Jahr), sondern auch für 15% der globalen Stickoxid- und 13% der Schwefeldioxidemissionen. Wenn die internationale Schifffahrt ein Land wäre, dann wäre sie der sechstgrößte Verschmutzer nach China, den USA, Indien, Russland  und Japan. Aber sie wäre ein Verschmutzer, für den sich niemand verantwortlich fühlt. Kaum ein Land hat Emissionsreduktionen der internationalen Luft- und Schifffahrt auf seinem Plan.

„Klimaschutz ist viel zu teuer, das können wir uns nicht leisten.“

Klimaschutz kostet Geld, ja. Aber „Nicht mal der Tod ist umsonst, denn der kostet das Leben.“ Die Frage ist eigentlich, was kostet es, wie vergleicht es sich mit anderen Kosten, und was sind die Alternativen?

Ein Kernproblem unseres heutigen Wirtschaftssystems ist, dass wir für viele Dinge nicht die kompletten Kosten bezahlen. Wir externalisieren einen Teil der Kosten, entweder zu Lasten der Umwelt oder zu Lasten von anderen Menschen. Wenn wir die vollen, fairen, Kosten zahlen würden, wären Dinge wie Benzin, Kleidung, Smartphones, Nahrungsmittel oder Industrieprodukte viel teurer. Wir hätten uns die letzten 70 Jahre, während der „großen Beschleunigung“ daran gewöhnt und es würde uns nicht auffallen, wir würden etwas anders leben und konsumieren.

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