Ein Blog zur Klimakrise

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Monat: April 2022

Es ist kompliziert.

Wir suchen nach den einfachen Lösungen. „Keep it simple, stupid!“

Henry Louis Mencken wird das folgende Zitat zugeschrieben: „Für jedes komplexe Problem gibt es eine Lösung, die einfach, einleuchtend und falsch ist.“ Genau das ist der Fall bei komplexen Problemen wie der Klimakrise. Schade, denn nachdem wir uns gerade mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt haben, schien es so einfach zu sein.

Die Emissionen unserer Nahrung

Im letzten Beitrag haben wir beleuchtet, was die Auswirkungen der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion auf die Landnutzung sind, und dass wir genug Landfläche zur Verfügung haben, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, sogar wenn wir auf die Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft setzen. Neben der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung liegt der große Hebel darin, welche Nahrungsmittel wir zu uns nehmen, also was auf unserem Teller landet. Welche Emissionen verursachen unsere Lebensmittel, und warum?

Die Rolle des Landmanagement im IPCC Report

Der aktuelle 3. Teilbericht des IPCC zur Bekämpfung der Klimakrise greift auch das Thema Landwirtschaft auf, besser gesagt das Management von Land insgesamt, welches für 22% der gesamten Emissionen verantwortlich ist. Knapp zusammengefasst sagt der Weltklimarat: Die Verringerung von Emissionen im Bereich AFOLU (Agriculture, Forestry, Land Use) kann und muss signifikant zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen, kann aber die Verzögerung von Emissionsreduktion in anderen Sektoren nicht ausgleichen.

Biolandwirtschaft oder regenerative Landwirtschaft?

Bevor wir in die Rolle der Landwirtschaft zur Bekämpfung des Klimawandels einsteigen, möchte ich Euch einen kurzen Hintergrund geben, was der Unterschied der Biolandwirtschaft zur regenerativen Landwirtschaft eigentlich ist. Und passend zur Freizeit, die Ihr hoffentlich an diesem Osterwochenende habt, gibt es noch zwei Filmtipps.

40% weniger Schiffe!

Eine der interessantesten Informationen, auf die ich zum Thema Energie gestossen bin, betrifft die internationale Schifffahrt. Sie ist nicht nur für knapp 3% der gesamten CO2 Emissionen verantwortlich (mehr als 1 Milliarde Tonnen pro Jahr), sondern auch für 15% der globalen Stickoxid- und 13% der Schwefeldioxidemissionen. Wenn die internationale Schifffahrt ein Land wäre, dann wäre sie der sechstgrößte Verschmutzer nach China, den USA, Indien, Russland  und Japan. Aber sie wäre ein Verschmutzer, für den sich niemand verantwortlich fühlt. Kaum ein Land hat Emissionsreduktionen der internationalen Luft- und Schifffahrt auf seinem Plan.

„Jetzt oder nie!“

So lautet die prägnante Zusammenfassung des aktuellen Teilberichts des IPCC (Weltklimarats) 2022. Teil 1 zeigte im August letzten Jahres den aktuellen Stand der Klimaforschung auf. Teil 2 im Februar diesen Jahres beschrieb die Folgen des Klimawandels. Der aktuelle dritte Teil mahnt nun die Maßnahmen an, die wir unternehmen müssen, um die Klimaerhitzung zu begrenzen. Nichts davon ist neu. Nichts davon passiert schnell genug. Will Smith’s Ausraster bei den Oscars generierte weitaus mehr Reichweite als die Nachricht, dass die Polarregionen noch nie dagewesene Hitzewellen erlebten.

LNG Gas Import per Schiff

LNG Gas ist verflüssigtes Erdgas (liquified natural gas), was z.B. per Schiff transportiert werden kann. Bei der Verflüssigung des Erdgases fällt ein „Energiepreis“ von 10-25% des Energiegehalts des Gases an, da es unter Druck von ca. 200 Bar gebracht und auf ca. -164 Grad Celsius gekühlt werden muss. Die Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt daher bei ca. 2.500km, bei geringeren Entfernungen wurde bisher auf verdichtetes Pipeline-Erdgas (CNG – compressed natural gas) zurückgegriffen.

Wasserstoffimport per Schiff

Die deutsche Nationale Wasserstoffstrategie aus dem Jahr 2020 beinhaltet den Ausbau von Infrastruktur, um nicht nur in Deutschland Wasserstoff zu produzieren, sondern auch in großem Umfang zu importieren. Experten schätzen, dass 70% des zukünftig produzierten Wasserstoffs importiert werden muss. Der Koalitionsvertrag stellt das dar als „Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft und die dafür notwendige Import- und Transportinfrastruktur.“

Wie kommt der Wasserstoff also zu uns?

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