Ein Blog zur Klimakrise

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Monat: Juni 2022

Die Modeindustrie. Teil 7: Überproduktion

Die gigantische Maschine der Modeindustrie spuckt jedes Jahr über 100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr aus – 62 Millionen Tonnen Textilien. Ihr lineares System, bei dem nur 0,1% der getragenen Kleidungsstücke zu neuer Kleidung recycelt wird, führt unweigerlich zu Unmengen an Müll, eine LKW-Ladung pro Sekunde.

Dem gegenüber stehen die Ambitionen der Industrie zu weiterem Wachstum. Noch 2019 wurde ein jährliches Wachstum von 5% bis 2030 projiziert, was dann zu einem Umsatzplus von 80% in 2030 verglichen mit 2018 führen würde. Einiges davon könnten Preiseffekte sein, aber aufgrund der Dominanz von niedrigpreisiger Fast Fashion wäre ein solches Wachstum ohne signifikantes Volumenwachstum nicht zu schaffen. Corona hat die Industrie brutal gebremst, aber die Ambitionen sind zurück, fast auf einem Vor-Corona-Niveau: von heute bis 2030 soll die Industrie um ein Drittel wachsen.

Die Modeindustrie. Teil 6: Innovative Geschäftsmodelle

Fragt man Kunden, warum sie Kleidung weggeben, werden drei wichtige Gründe genannt: „Mag es nicht mehr“ (26%), „Passt nicht mehr“ (42%), und „Kaputt“/“Abgetragen“ (19%). Innovative Geschäftsmodelle können teilweise Abhilfe schaffen: Mode im Abonnement oder kurzfristig, Second Hand Mode, Reparaturdienste. Die Nutzungsdauer von Kleidung würde sich verlängern, im Vergleich zu neuer Kleidung würde kein Material verbraucht, und es werden Emissionen, Wasser und Energie eingespart.

Die Modeindustrie. Teil 5: Recycling und Kreislaufwirtschaft

In Teil 4 der Serie haben wir das Ausmaß des Müllproblems der Modeindustrie besprochen. Warum werden nur 0,1% aller getragenen Kleidungsstücke im Kreislauf wieder in ein neues Kleidungsstück recycelt? Dafür müssen wir einen Blick in die Realitäten des Textilrecyclings werfen.

Der erste Schritt ist die Sammlung von Altkleidung, wobei Deutschland eine führende Rolle spielt. 75% der getragenen Kleidung fließt hierzulande zurück an karitative oder kommerzielle Organisationen, über Abholungen zu Hause, Rücksendungen an Markenhersteller, Sammelbehälter in Läden oder Altkleidercontainer (bei denen sich eine Sammelstelle von Fairwertung empfiehlt).

All das, was nicht in den direkten Wiederverkauf geht, landet früher oder später in einer Sortierstation.

Die Modeindustrie. Teil 4: Das Müllproblem

Die Modeindustrie ist verantwortlich für Dutzende Millionen Tonnen Müll. Die genauen Zahlen variieren je nach Quelle… irgendwo zwischen 50-90 Millionen Tonnen. Das ist ziemlich viel… bildlich gesprochen eine LKW-Ladung an Kleidungsmüll jede einzelne Sekunde, um verbrannt zu werden oder auf einer Mülldeponie zu landen. Eine weitere anschauliche Visualisierung findet Ihr hier.

Wenn die Modeindustrie mit „business as usual“ weitermachen würde, dann würde zwischen 2015 und 2050 das zehnfache Gewicht der gesamten menschlichen Weltbevölkerung an Bekleidungsmüll anfallen.

Die Modeindustrie. Teil 3: Materialien und Ressourcen

Über Jahrhunderte hinweg waren die Materialien für Kleidung ausschließlich natürlichen Ursprungs. Tiere lieferten Häute, Schafe Wolle, Pflanzen Stoffe aus Leinen oder Hanf. Wer es sich leisten konnte trug Seide. Später ermöglichte die koloniale Ausbeutung die Entwicklung der Baumwollindustrie. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum des 20. Jahrhunderts begann man zu spüren, dass es nicht einfach war, die Produktion dieser Materialien immer weiter auszuweiten.

Ein Blick auf die verfügbaren Fakten zu natürlichen Materialien zeigt uns deren Auswirkungen.

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