So lautet die prägnante Zusammenfassung des aktuellen Teilberichts des IPCC (Weltklimarats) 2022. Teil 1 zeigte im August letzten Jahres den aktuellen Stand der Klimaforschung auf. Teil 2 im Februar diesen Jahres beschrieb die Folgen des Klimawandels. Der aktuelle dritte Teil mahnt nun die Maßnahmen an, die wir unternehmen müssen, um die Klimaerhitzung zu begrenzen. Nichts davon ist neu. Nichts davon passiert schnell genug. Will Smith’s Ausraster bei den Oscars generierte weitaus mehr Reichweite als die Nachricht, dass die Polarregionen noch nie dagewesene Hitzewellen erlebten.
Kategorie: Wissenschaft
Wenn wir an „minus 17 Grad“ denken, dann denken wir an die Temperaturen im Tiefkühler, aber nicht an eine Hitzewelle. Doch genau das ist gerade in Vostok passiert, einer Antarktis-Messtation auf fast 3500m Höhe im antarktischen Frühherbst.
Zur Erklärung des Kohlendioxids in der Atmosphäre wird oft das Bild der Badewanne zitiert. Oben fließt CO2 rein, unten fließt es ab. Manchmal mehr, manchmal weniger. Im Moment ist zu viel CO2 in der Badewanne, und Klimaschutz bedeutet, wir drehen den Hahn oben zu, und dann fließt das CO2 ungehindert ab, et voilá, Problem gelöst, Klimakrise zu Ende.
Leider ist unsere Kohlendioxidbadewanne ein etwas komplexeres Sondermodell…
Seit das Pariser Klimaabkommen getroffen wurde, sind schon wieder 6 Jahre verstrichen, und obwohl sich das 1,5 Grad Ziel in dieser Zeit im Bewusstsein und Handeln der politischen Akteure, Firmen und der Zivilgesellschaft weitgehend verankert hat, fühlt es sich oft nicht so an als ob die Umsetzung der Maßnahmen schnell und entschieden genug erfolgen. Das Fenster für die Erreichung von 1,5 Grad hat sich weiter geschlossen, aber noch ist der Konsens der Wissenschaft, dass wir immer noch in der Lage sind, dieses Ziel zu erreichen.
„Die größte Unzulänglichkeit der menschlichen Spezies ist ihre Unfähigkeit, die Exponentialfunktion zu verstehen.“
Al BartletT
Diese Aussage von Physiker Al Bartlett bewahrheitete sich nicht nur in Zeiten von exponentiellem Wachstum von Infektionszahlen in Zeiten einer Pandemie. Unser Gehirn scheint nicht dafür gemacht zu sein, die Dynamik exponentieller Entwicklungen intuitiv erfassen zu können.
Ein Beispiel: 2 Personen gehen je 30 Schritte. Die erste Person geht dabei Schritte von jeweils 1m. Nach 30 Schritten hat sie 30m Weg zurückgelegt. Die zweite Person geht mit jedem Schritt eine doppelt so große Distanz. Erst 1m, dann 2, dann 4, dann 8 Meter und so weiter. Welche Strecke hat diese Person nach 30 Schritten absolviert?