Seit der industriellen Revolution, aber insbesondere seit den 1950er Jahren, gab es eine dramatische und beispiellose Zunahme menschlicher Aktivitäten. Ob Bevölkerungsentwicklung, Landnutzung, Rohstoffverbrauch, Verbrauch an Düngemitteln, Wasserbedarf, atmosphärische Gase, Veränderung der Ozeane, Verlust an Biosphären und Biodiversität –  die Indikatoren wirtschaftlicher Entwicklung aber auch der Nutzung natürlicher Ressourcen weisen steil nach oben. In den letzten 70 Jahren wurde mehr Energie verbraucht als in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor. Diese „große Beschleunigung“ legte das Fundament, um für Milliarden von Menschen die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, Gesundheit und steigende Lebenserwartung, Wohlstand, gesellschaftliche Entwicklung und technologische Innovation zu sichern. Die Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten haben wahrlich globale und sogar geologisch prägende Ausmaße angenommen, dass man von einem neuen erdgeschichtlichen Zeitalter spricht, dem Anthropozän.

„Jeder der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt für immer weitergehen kann, ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschaftler.“

Kenneth Boulding (Physiker)

Diese Entwicklung hat ihren Preis. Mittlerweile stößt das Ausmaß menschlicher Aktivität an die Grenzen der Kapazitäten unseres Planeten. Der Physiker Kenneth Boulding sagte dazu „Jeder der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt für immer weitergehen kann, ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschaftler.“ Wir stehen vor der Herausforderung, das Wohlergehen von heute fast 8 Milliarden (und bis 2100 ca. 11 Milliarden) Menschen zu sichern, und dabei die Umwelt, die Biosphäre und die Stabilität des Klimas zu schützen und zu regenerieren.

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