Der Amazonas nähert sich dem Kipppunkt.

Ein lustiges Wort, aber tatsächlich gar nicht lustig… eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken der Welt, der Amazonas-Regenwald, nähert sich rapide schnell dem Kipppunkt.

Was bedeutet das?

Nicht umsonst nennt man das Amazonasgebiet die grüne Lunge der Welt. Dort sind unglaubliche Mengen an Kohlenstoff in der Erde und pflanzlichem Material gebunden, ca. 123 Milliarden Tonnen. Und diese grüne Lunge atmete fleißig CO2 ein: noch vor ca. 10 Jahren konnte im Amazonasgebiet jährlich so viel CO2 gebunden werden wie ganz Deutschland emittierte.

Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Zwischen 2010 und 2018 hat der Regenwald im Amazonas ca. 20% mehr CO2 emittiert als absorbiert, im Schnitt atmete die grüne Lunge nun 260 Millionen Tonnen CO2 mehr aus als ein.

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Die Ursachen sind simpel: zunehmende Abholzung, um Platz für nur einige Jahre fruchtbare Ackerflächen für Soja und Rinder zu schaffen, der Verlust an Resilienz aufgrund der lokalen Abholzung und der Schwächung des gesamten Ökosystems, sowie die Auswirkungen der zunehmenden Klimaerwärmung und ansteigenden Zahl an Waldbränden.

Allein im letzten Jahr ging eine Fläche von über 13.000 Quadratkilometern Regenwald durch Abholzung verloren, der höchste Stand seit 15 Jahren. Zwischen 2010 und 2030 könnten zwischen 23 und 48 Millionen Hektar an Regenwaldfläche verloren gehen, der Mittelwert davon entspricht ungefähr der Fläche Deutschlands.

Durch all diese Faktoren verliert der Regenwald im Amazonas seine Widerstandsfähigkeit, um sich von Dürren oder Waldbränden erholen zu können. Wenn ein kritischer Punkt erreicht wird, der Kipppunkt, dann verwandelt sich ein Großteil des verbleibenden Regenwaldes innerhalb weniger Jahrzehnte in eine Savanne. Die grüne Lunge kollabiert. Milliarden Tonnen CO2 werden zusätzlich zu unseren sonstigen Emissionen in die Atmosphäre gepumpt und beschleunigen die Klimakrise noch stärker. Wenn wir diesen Prozess bemerken, ist es zu spät und unaufhaltsam. Der Kipppunkt wird bei ca. 20-25% Verlust an Waldfläche erwartet. Bis heute sind 17% der ursprünglichen Regenwaldfläche verlorengegangen.